32 Berat – aber jetzt

Dienstag, 02. Mai 2023

Der nächste Morgen beginnt wolkenverhangen, doch uns egal – heute ist endlich Berat dran 😊 Die Strecke dorthin führt uns durch sehr fruchtbares Land, vorbei an zahlreichen Gewächshäusern. Erstaunlicherweise passieren wir auch sehr viele kleine Pferdekopfpumpen, die der Erdölgewinnung dienen und mal hier, mal dort in Vorgärten oder auf dem platten Land stehen. Dementsprechend ist auch der Geruch! Immer wieder sehen wir unzählige große Tanks, die allerdings eher alt und verrostet, als sonderlich vertrauenserweckend wirken.

Hier in Albanien gibt es ständig Plastikblumenverkaufsstände, die in eher grellen Farben zum Blumenkauf verführen sollen – wir haben bis dato noch nicht zugeschlagen, dabei sollen sie vor Unheil schützen, genauso wie die riesigen hässlichen Teddybären, die teilweise an den Türen hängen

Als wir endlich Berat erreichen, hält sich die Begeisterung in Grenzen. Es fängt an zu Tröpfeln, die 1000 Fenster an denen wir auf der Parkplatzsuche vorbei fahren, blicken uns trübe entgegen und die Stimmung ist frustriert. Bei einem kurzen Café-Stopp sind wir uns alle einig – auf Berat haben wir zwar lange gewartet, aber jetzt kann es uns gestohlen bleiben. Wir wollen Strand und schönes Wetter und es wird klar – wir haben alle die Nase voll von Bergauf und ab!

Typisch Sprahns – da fahren wir einmal quer durchs Land, durch irgendwelche Nationalparks, durch eine nie enden wollende Berglandschaft, um uns das UNESO Weltkulturerbe „Berat, die Stadt der tausend Fenster“ anzuschauen und geben stattdessen die Sporen. Auch die geplante Wanderung durch die traumhaft schöne Osumschlucht, 60 km von Berat entfernt, mach bei diesem Wetter keinen Sinn, denn der Regen wird immer stärker. Was für ein Mist.

Unser Ziel ist Himare, dort wurde uns ein vermeintlich schönes Plätzchen empfohlen. Auf dem Weg dorthin wird uns ziemlich schnell klar, dass die Rundstrecke durch Tepelene, die Termalquellen bei Permet, das alte osmanische Städtchen Gjirokaster, der Blue-Eye in Syri i Kalter und die historische Brutrint in diesem Urlaub nicht mehr werden. Raus aus den Bergen, ab an den Strand und dem immer lauter werden Ruf Griechenlands gefolgt, ab Richtung Süden.

Doch bevor wir uns nur annähernd unserem Ziel nähern, wartet ein neuer Bergpass auf uns. Mit dem Motorrad und bei Sonnenschein sicherlich ein wahrer Genuss, für uns nur noch nervig. Die Wolken hängen tief, das Meer lässt sich nur unter uns erahnen. Als wir unser Ziel erreichen, wird die Straße neu betoniert (richtig, nicht asphaltiert!) und wir kommen nur auf Umwegen an unseren Platz. Der ist klein, die Stellplätze zwar schön aber fast alle schon im Matsch. Als auch noch Evas Nudeln nach Chlor riechen und schmecken ist die Stimmung am Siedepunkt.

Speichere in deinen Favoriten diesen permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert