46 Auf nach Olympia

Der Himmel öffnet seine Schleusen und weit und breit ist, außer grau in grau nichts zu sehen. So ziehen Eva und ich unsere Regenjacken direkt über die Schlafanzüge und gehen mit nackigen Füßen und im strömenden Regen mit Luna am Strand spazieren. Die Stimmung ist gut, noch!

Als wir uns von Freddy, Tanja und Andreas verabschieden, rollen wir so früh vom Platz wie noch nie. Es schüttet wie aus Eimern als wir die Fahrt Richtung Olympia antreten. Frühstück hole ich für Michael und mich in einer kleinen Bäckerei. Mit Spinat und Feta gefüllte Blätterteigtaschen und leckeren Apfelkuchen und süße Teilchen. Alles ist noch warm und schmeckt ganz wundervoll. Lediglich für Eva ist mal wieder nichts dabei, was das Reisen langsam wirklich verzwickt macht, denn unser Kind im Unterzucker ist eine tickende Zeitbombe.

Als wir in Olympia ankommen, bekommen wir direkt einen Parkplatz beim Museum. Der Regen hat mittlerweile aufgehört und so kann nach wenigen Metern die Zeitreise beginnen, nachdem wir für Luna alles in Käte hergerichtet haben, damit sie ihre Ruhe genießen kann. Das Museum erzählt wenig über die olympischen Spiele, stellt jedoch zahlreiche Funde von damals aus. Nach einem kindgerechten Rundgang machen wir uns auf zu den archäologischen Ausgrabungen. Es fängt wieder an zu nieseln und ich versuche unser Kind bei Laune zu halten. Michael ist genervt, weil er sich gerne mehr Zeit gelassen hätte, stattdessen muss Eva aufs Klo und darf ihren Apfel nur heimlich essen, weil essen verboten ist.

Als wir zum Bus zurückkommen, werden wir von Luna sehnsüchtig erwartet, die die Zeit nicht auf ihrer Matte, sondern auf dem Beifahrersitz verbracht hat.

Wir beschießen das relativ touristische Olympia hinter unser zu lassen und auf dem Weg an die Küste eine Taverne zu suchen. Die Landschaft ist in einem unglaublich üppigen Grün und die Fahrt geht vorbei an einem Stausee, durch kleine verschlafene Örtchen, aber außer einem Kafenion und einem Lidl, werden wir nicht so richtig fündig. Einzig eine Wundertüte mit kleinen Überraschungen für Eva hebt die Stimmung.

Eigentlich wollten wir ein oder zwei Nächte am Elia Beach, einem unglaublich langen Sandstrand bei Kalo Nero wild stehen. Allerdings sind unzählige Kommentare auf unserer App „Park for a night“ die von willkürlichen Polizeieinsätzen, Verhaftungen und hohen Geldstrafen aus der jüngsten Vergangenheit berichten, dass wir lieber nur einen kurzen Besuch wagen, um Luna ein wenig springen zu lassen. Direkt am Strand kommt ein Fluss ins Meer, die Wellen toben und es ist wirklich ein Traum mit nahezu keiner Menschenseele – aber wir müssen weiter, was vor allem Eva gar nicht gefällt.

Der nächste Campingplatz, Camping Erodios,  ist der Seniorentreff schlechthin und nachdem es nur noch zwei freie Plätze gibt, suchen wir schnell das Weite, denn selbst für eine Nacht gefällt es uns gar nicht. Der nächste Platz, Camping Navarino ist für eine Nacht in Ordnung, die Stimmung einigermaßen. Also schnell in die Falle, in er Hoffnung, dass morgen alles gut wird.

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