13 Kurze Pause vom Campen

Freitag, 14. April 2023:

Die Nacht ist kurz, begleitet vom Gebell der Kettenhunde und des Sturms, der über uns hinwegbraust. Blöderweise haben wir Lunas Bett draußen vergessen, dass nun durch und durch vor sich hin trieft und uns das ganze Bad blockiert. Eigentlich wollten wir 1-2 Tage am Skadarsee bleiben, der bekannt ist für seine unglaubliche Artenvielfalt. Selbst Flamingos sollen sich hier wohl fühlen und bei Boots- und Kajaktoren zu bewundern sein. Stattdessen haut es uns die Hagelkörner um die Ohren und wir haben die Nase voll. Laut Wetterbericht ist die nächsten Tage keine Besserung in Sicht und so lassen wir den See hinter uns und machen uns auf nach Ulcinj, einem der letzten Küstenorte kurz vor Albanien. Dort haben wir kurzerhand über Booking ein Appartement für 40 € die Nacht gebucht und wollen erst einmal unsere Ruhe und dem schlechten Wetter aus dem Weg gehen.

Unser Weg führt uns an der Küste entlang und bei jedem Kilometer, den wir zurück liegen, kommt die Sonne mehr hinter den Wolken hervor. Na toll!

Immer wieder erhaschen wir einen Blick aufs Meer, das in einem wunderschönen türkis und mit hohen Wellen, an die nahezu komplett verbaute Küste klatscht. Leider ist es hier in Montenegro ähnlich wie anderswo und die Küste ist komplett zu gebaut. Nicht auszudenken, wo hier die ganzen Urlauber im August einen Platz am Strand finden wollen.

Wir passieren Bar, mit seinem großen Hafen und den Fähren nach Italien. Hier wird endlich mal ein langer, unverbauter Strandabschnitt sichtbar und kurven weiter nach Ulcinj direkt zum Anfang der Bucht und dann ist der er da – der Long Beach! 13 km lang und 60 Meter breit mit feinstem Sand.

Luna hüpft aus dem Bus und ist direkt weg, um bis zum Bauch im Meer zu stehen. Der Wind ist so heftig, dass wir nur mit dicken Jacken an den Strand können, aber der Anblick ist gigantisch. Eine ellenlange Bucht liegt vor uns, keine Menschenseele am Strand und während wir auf unseren Vermieter warten, sammeln wir die ersten Muscheln und sind für den Moment versöhnt.

Die Fahrt zu unserem Appartement bringt uns steil nach oben und tatsächlich macht uns die Bereifung von Käte sorgen, da die unzähligen Kilometer durch die Berge doch Spuren hinterlassen haben und wir den steilen Hang nach oben nur an der ein oder andere Stelle mit durchdrehenden Reifen schaffen.

Das Appartement ist blitzeblank, auch wenn es die besten Zeiten sicherlich schon hinter sich hat und Eva ist völlig aus dem Häuschen. Die Betten werden alle mit Kuscheltieren belegt, während wir unsere Habseligkeiten nach oben bringen. Von allen Fenstern der direkte Blick aufs Meer, ein echter Wow-Effekt.

Kurz ausgeruht, machen wir uns im strömenden Regen auf die Suche nach etwas Essbarem. Doch, sozusagen in der Neustadt, ist nahezu alles dicht und wirkt völlig ausgestorben. So gibt es für heute Nudeln und Wein, der Abschied von Montenegro steht bevor. Der Blick aus dem Fenster geht auch auf die Berge Albaniens!

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2 Kommentare

  1. Gertraud Sprang

    Jetzt, Hurra, hat es Omichen, glatt im H. eure Berichte – 13 und 14 – zu lesen, nebst euren grandiosen Fotos. Eure gedacht kurze Wanderung hätte für mich im Meer an der Steilküste geendet. Toll was Eva und Luna alles mitmachen.
    Bei mir regnet es in Strömen, die Wolken hängen tief und ich gebe mich dem faulenzen hin. Ich umarme euch

  2. Anja und ich waren fasziniert von Reisen 13/14! Habe mir das Schreiben für jetzt aufgehoben, Anja ist wieder gut zu Hause und jetzt habe ich gerade die Wanderung miterlebt. Sagenhaft, wie ihr das durchgehalten habt, vor allem Eva und Luna. Keine Blasen? ICH bewundere euch Alle. Super Bilder. Hoffe es war heute nur Erholung bei euch angesagt. Liebe Abendgrüße

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