14 (K)ein gemütlicher Tag

Samstag, 15. April 2023

Michael ist (wie meistens) der erste der aufsteht. Immerhin versucht er leise zu sein, während er sich seinen Kaffee im Nebenraum macht – naja. Während er seinen ersten Kaffee genießt, bearbeitet er die Bilder der letzten Tage noch mal, stellt den gestrigen Blog-Eintrag online und optimiert noch ein wenig die Bildergalerien.

Draußen ist es – obwohl anders angekündigt – ein wunderbar sonniger Tag. Nur wenige Wolken ziehen über den sonst azurblauen Himmel. Eva steht bald darauf auch auf und damit ist der Tag eingeläutet. Ein kurzes Frühstück weckt die Lebensgeister, aber klar ist, heute wird gefaulenzt. Dank der rührigen Gastgeberin wurde unsere Wäsche gestern Abend noch gewaschen und hängt am Wäschetrockner, Lunas Hundebett ist immer noch nicht ganz trocken, also gilt es den Tag – mit was auch immer – zu vertrödeln. Uno spielen, dank Smart-TV im Zimmer zwei Folgen Anna und die Wilden Tiere schauen, Wutausbrüche von Eva ertragen, die bei drei Mitspielern nicht gleich zwei Aussetzer im Uno legen darf, etc.

Da der Tag wirklich wunderschön ist und unsere Gastgeberein Sabina uns einen tollen Spazierweg inkl. Restaurant-Tipp gegeben hat, beschließen wir am Nachmittag einen kurzen (dauert nur 1 Stunde, ist ein Rundweg durch den Wald!) Spaziergang zum Restaurant „Ibiza“ mit Meerblick zu machen. Luna muss sowieso raus und das Wetter ist so toll, also schnell ein paar Sachen in den Rucksack gepackt, eine kleine Brotzeit dazu und los geht’s.

Der Weg führt durch einen Kiefernwald, vorbei an Orangen- und Feigenbäumen und eröffnet die ganze Zeit einen unglaublichen Blick auf die harsche, steile Küste und begleitet vom Meeresrauschen und den donnernden Wellen, die an die Steilküste schlagen. Es gab Gänseblümchen, Kamille, wilden Salbei – es war wie ein Spaziergang im Siebentischwald nur eben mit Meeresrauschen. Als wir an einer Weggabelung landen (Google Maps ist hier echt keine Hilfe, da kleine Wege nicht angezeigt werden, aber das wussten wir erst hinterher) gehen wir nach Google Maps die Fußgänger-Route nach rechts.

Keinen Kilometer später landen wir im Ort, gehen asphaltierte Wege, Hauptstraßen ohne Gehweg bergauf und bergab, Kilometer um Kilometer. Von der angekündigten Altstadt oder dem tollen Restaurant keine Spur, der Weg führt auch immer weiter ins Landesinnere statt zurück zur Küste. Sanne fängt langsam an zu maulen. Schließlich ist das alles für Luna mit ihrer Arthrose nicht so gut, etc. Seit über 1 Woche liegt sie uns in den Ohren, dass sie endlich wandern will und kaum ist man am wandern…. Nach einem weiteren Kilometer erhaschen wir einen Blick auf die (zumindest aus der Ferne) malerische Altstadt von Ulcinj. Immerhin für ein Foto reicht es.

Knapp drei Stunden und je eine Kugel Eis später kommen wir doch endlich in besagtem Restaurant an. Ein Campari-Sprizz für die Erwachsenen und ein Orangensaft sowie der fantastische Blick auf das Meer entschädigen für den bisherigen Weg. Wir beschließen noch etwas zu essen bevor wir uns die „letzten Meter“ auf den Heimweg machen. Eva schließt Freundschaft mit einem zwei Jahre alten Jungen. Zuckersüß, wie die beiden Hand in Hand auf und ab marschieren. Irgendwie erinnert er uns mit seinen blonden Locken an Eva als sie zwei Jahre alt war. Als er aber gehen soll, will er Eva einfach nicht loslassen, denkt sich wohl – die nehm ich mit – aber nicht mit uns.

Frisch gestärkt machen wir uns auf das letzte „Stückchen“ nach Hause. Einen kurzen Weg voll Glasscherben weiter zückt Michael noch mal das Handy. Google zeigt an, dass der Rest zumeist durch den Wald nach Hause geht. Falsch gedacht – also nicht der Wald, der war da, das Problem waren Breite und Länge des Weges sowie die Wegführung. Teilweise keine 50 cm breit ging es direkt an der Steilküste (Fehltritt verboten) noch ca. 1,5 Stunde über Stock und Stein, Wurzeln, aufgeschüttete Übergänge über kleine Schluchten, etc. Wir durften also klettern wie die Berg-Gemsen und zwischendurch Luna über die besonders gefährlichen Stellen tragen. Als wir endlich wieder einen „normalen“ Weg erreichten, wurde es bereits dunkel und wir waren alle klitschnass.

Der Rest des Weges (nochmal ca. 45 Minuten) war dafür denkbar einfach 😉. Endlich wieder am Appartement angekommen gibt es noch eine Erfrischung, bevor Eva total müde ins Bett fällt. Immerhin, die Wanderung auf der Wunschliste ist abgehakt (und wir haben alle ein leises „Ich brauche diesen Urlaub keine Wanderung mehr“ gehört). Unser Fazit des Tages: sehr gemütlich, schade dass wir nicht in der Altstadt waren, erstaunlich, dass dieser Ort so riesig ist aber 90% nur auf Tourismus ausgelegt sind.

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2 Kommentare

  1. 🙂 seltsam, so anstrengend sieht das auf den Bildern gar nicht aus. :)))

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