65 My big fat greek horseclub party II

Sonntag, 04. Juni 2023

Noch etwas müde und zerknittert kommen wir recht spät aus den Federn. Aber die Götter scheinen es gut zu meinen auf dem Olymp, denn die Sonne lacht und strahlend blauer Himmel empfängt uns nach der griechischen Party-Nacht. Die Musik und die Stimmung klingt noch in uns nach und trotz des wenigen Schlafes sind wir noch irgendwie beseelt von dem schönen Abend.

In jedem Fall ist das ein Tag für süßes Nichtstun, Strand, Schwimmen, Frappé und Eis. Also packen wir nach einem kurzen Frühstück unsere Sachen und gehen kurzerhand ans Meer. Herrlich, auch wenn das Wasser nicht ganz so klar ist, wie an unseren bisherigen Stränden, warm ist es allemal. Nur der Wind sorgt dafür, dass wir unser Sonnensegel nicht aufstellen können, was die Badezeit etwas verkürzt, denn die Sonne brennt ganz schön runter.

Es ist ein irrer Kontrast am Strand zu liegen, von Hund und Kind mit Sand beworfen zu werden, um uns herum Pferden beim Baden und Strandritt zuzusehen, ins Meer zum Schwimmen zu gehen und gleichzeitig in „Armeslänge“ den Olymp mit schneebedeckten Gipfeln zu sehen, über dem sich schneeweiße Wolken in skurrilen Formen auftürmen.

Zurück am Bus merken wir ein erstes kleines Hüngerchen und gehen kurzerhand zur Camping-Taverne, wo wir uns mal wieder mit Souvlaki und Bifteki zu einem großen griechischen Salat versorgen. Wir wundern uns, dass die Horseclubs noch gar nicht in Abreise-Aktivitäten verfallen, denken uns aber nichts weiter dabei.

Für den Abend sind wir gestern von einer sehr netten Dame in eine Strandbar Namens Mylos eingeladen worden, wo es heute Abend ab 20.00 Uhr Livemusik geben soll. Die Bar soll auch nur 500 m am Strand entlang entfernt sein. Am späten Nachmittag machen sich also Michael, Eva und Luna auf die Suche nach der Strandbar, hatten aber keinen Erfolg. Keine Strandbar weit und breit.

So vergeht der Nachmittag mit einem Schläfchen für Susanne, einem schönen Spaziergang für Eva, Michael und Luna und gemeinsamem Basteln, Spielen und dem einen oder anderen Gläschen Malamatina für uns. Abends gibt es noch Pfannkuchen für Eva während mit Einbruch der Dunkelheit die Horseclub-Party in die zweite Runde geht.

Musik in Disko-Lautstärke von links (Pop), von vorne (griechischer Rap), von rechts (griechische Rockmusik) und irgendwann auch noch von hinten (traditionelle Musik) erzeugen einen Geräuschpegel, der selbst für unsere todmüde Eva und den Hund das Schlafen unmöglich macht. Konzentration für Blog-Einträge kann nicht aufgebaut werden, immerhin versucht Michael noch die Bilder und Videos zu bearbeiten, was er aber irgendwann genervt abbricht, da das WLAN durch die diversen Download-Streams der Feiernden einfach unerträglich langsam ist. Der Stellplatznachbar, ein älterer Belgier, packt als letzter verbliebender Camper außer unserer Käte, genervt um 10 Uhr abends im Pyjama seinen Bus und fährt vom Platz.

Erst gegen halb 2 Uhr morgens wird die Musik nach und nach leiser und der Geräuschpegel wird auf ein erträgliches Maß reduziert. Zeit für uns, eine Mütze voll Schlaf zu nehmen.

64 Horseclubs

Samstag, 03. Juni 2023

Die Ehrfurcht vor den altertümlichen Stätten hält sich bei Eva in Grenzen und die Stimmung ist schon mit dem Aufstehen mies. Die neue Aprikosenmarmelade, die nicht schmeckt, das Brot auf dem Sesam nichts zu suchen hat, usw. – da fängt der Tag bereits gut an. Wir schaffen es tatsächlich einmal uns mehr oder minder nicht irritieren zu lassen, verstauen alles für die Weiterfahrt und richten Brotzeit, während unsere Maus tobt.

Langsam glätten sich die Wogen als wir Korinth den Rücken kehren und uns aufmachen Richtung Norden. Ziel für heute ist ordentlich Strecke zu machen und dann lieber noch 2-3 Tage an einem schönen Ort zu bleiben, als täglich fahren zu müssen. Auf der Autobahn steuern wir Athen an, vorbei an zahlreichen großen Öl-Konzernen und den entsprechenden Tanks direkt am Meer. Die Sonne strahlt vom Himmel und so langsam schleicht sich bei mir auch eine gewisse Wehmut ein. Klar 3 Monate sind eine lange Zeit, aber es gäbe noch so viel zu entdecken und es fühlt sich unglaublich großartig an, sich treiben zu lassen und zu schauen wo der Wind einen hin weht. Was für ein Geschenk, diese Reise gemeinsam erleben zu dürfen!

Wir passieren zahlreiche Mautstationen und lassen ordentlich Geld liegen, während wir uns Kilometer um Kilometer gen Thessaloniki kämpfen. Die Autobahn führt direkt am Meer vorbei und wir erhaschen immer wieder einen Blick auf leere Strände und verschlafene kleine Orte. Nach einem Frappé und Mac Donalds Stop für Eva ändert sich die Landschaft und wir durchqueren auf der Höhe von Pilio und Larissa weite Getreidefelder. Es ist schon unglaublich, welche Vielfalt Griechenland zu bieten hat.

Als wir den in unserem Reiseführer angepriesenen Campingplatz Sylvia anfahren, sind wir platt. Den ganzen Tag fahren sind wir Faulenzer nicht mehr gewohnt. Doch der Platz hält nicht, was der Reiseführer verspochen hat. Die Camper stehen in Reihen parallel zum Meer. Ohne jegliche Abtrennung sitzt man seinem Nachbarn also auf dem Präsentierteller und das Meer ist über eine steile Treppe zu erreichen ist. Nicht unser Platz, wir machen kehrt und düsen weiter!

Die nächsten beiden Plätze sind voll mit Dauercampern, was mehr einer Kleingartenanalage gleicht, als einem Campingplatz. Ein freies Fleckchen lässt sich bei den ganzen Gartenzäunen auch nur erahnen. Hinzu kommt der Pappelsamenflug, so dass es mancherorts ausschaut, als würden 20 cm Schnee liegen oder Plätze die „verrammelt“ beschrieben werden und auf in denen auf dem Vorbeiweg das Gras Knie hochsteht, so dass sich langsam ein gewisser Frust breit macht.

Als ich nach der nächsten Platzbesichtigung zurück zu Käte komme, sagt Michael voller Zuversicht, wir fahren zum Camping Stolos, um die Ecke. Gesagt getan! Der Platz schaut einladend aus, als mich der Besitzer anspricht. Es sind heute viele Mitglieder unterschiedlicher Horse Clubs hier und am Strand sind einige Pferde. Außerdem findet heute Abend eine Party mit Livemusik statt, so dass es bis 3 oder 4 Uhr nachts recht laut werden kann. Mit breitem Grinsen komme ich zu meinen Lieben zurück, wir haben unseren Platz gefunden.

Eva ist sofort völlig aus dem Häuschen, als sie Pferde hört und tatsächlich – am Strand sind die unterschiedlichsten Pferde fest gemacht oder reiten gerade in vollem Galopp gegeneinander an. Als sie gefragt wird, ob sie mal aufsitzen möchte, versteckt sie sich allerdings ängstlich hinter mir und trau sich nicht, was sie im nächsten Moment jedoch bereut. Aber 1,2 ,3 – Chance vorbei!

Nach dem Tische, Stühle und die Outdoor Kitchen aufgebaut sind lassen wir die Küche allerdings kalt und gehen in die Taverne zu frisch gegrilltem Souvlaki und Bifteki. Immer mehr Leute trudeln ein und die Stimmung ist reichlich ausgelassen, als die Mikrofone aufgebaut und die Bousuki und der Dudelsack ausgepackt werden. Wir sind unglaublich happy und mittendrin als die Musiker anfangen zu spielen. Nichts Sirtaki und (H)oppa sondern eine ganz andere Art griechischer Musik, die wir so bis dato gar nicht kannten. Eva will nur noch tanzen und ist wahnsinnig aufgeregt, als auch noch Pyrotechnik zum Einsatz kommt und die Taverne in ein vernebeltes rot taucht. Michael und ich schauen uns nur an und wissen beide, dass genau solche Momente unsere Reise so unglaublich wertvoll für uns machen!

63 Auf den Spuren der alten Griechen

Freitag, 02. Juni 2023: Auf den Spuren der alten Griechen

Nachdem wir in Nafplion die Moderne der Kultur vorgezogen haben, wird es mal wieder Zeit für die Weiterbildung und so fahren wir nach Epidauros. Aus der halben Stunde Fahrt wird aber prompt ne Stunde, da wir zuerst im Ort und nicht beim alten Amphitheater gelandet sind. Als wir auf den Parkplatz rollen wartet dort schon das Wohnmobil von Tanja und Andreas auf uns – so klein ist die Welt. Wir parken direkt daneben und nachdem es sehr bewölkt ist und leicht nieselt, können wir Luna bedenkenlos im Bus zurücklassen. Als hätten wir uns verabredet treffen wir uns vor dem Eingang alle wieder. Verrückte Welt!

Das Theater ist sehr beeindruckend – noch unglaublich gut erhalten überzeugt die Akustik selbst den größten Laien. So hallt das Klatschen von den Rängen einerseits als auch der leise Gesang in der Mitte der Bühne im obersten Rang noch zu hören ist.

Das Museum und die Ausgrabungsstädten lassen die Größe und die Bedeutung des alten Epidauros nur erahnen. Als es zu nieseln beginnt, verabschieden wir uns mal wieder von unseren Freunden und sind gespannt, ob die Götter uns nochmal zusammenführen. Während Tanja und Andreas noch mehr als genug Zeit haben und sich den Daumen mit seinen kleinen vorgelagerten Inseln noch anschauen wollen, müssen wir langsam Strecke machen, um am 07. Juni auch pünktlich in Thessaloniki zu sein und meine Mama in Empfang zu nehmen.

So führt unser Weg weiter zum Kanal von Korinth, der gerade mal seit Vorgestern wieder geöffnet ist nach einigen Bauarbeiten auf Grund von Steinschlägen. Leider ist nur ein kleines Segelboot zu sehen, als wir über die Brücke fahren. Kurz drauf zu Fuß, ist zwar kein Schiff zu sehen, dafür wird uns die Höhe der Steilwände und die gerade mal 20 Meter breite Wasserstraße deutlich. Mich beschleicht ein beklemmendes Gefühl bei der Vorstellung, dort unten mit einem Schiff durchzufahren.

Nach einem kurzen Ausflug zum nächsten Lidl steuern wir einen Camperstellplatz in Korinth an. Direkt vom Platz aus ist der Blick frei, auf das alte Korinth und so machen wir uns auf zum Abendessen bei den Ausgrabungsstätten. Auf dem Weg dorthin scheint in nahezu jedem Haus ein Hund zu leben und so werden wir die ca. 500 Meter ständig von lautem Gebell begleitet.

Nach einem üppigen Essen fallen wir alle müde ins Bett, zumal morgen neben 28 Grad auch ordentlich Kilometer auf uns warten.

62 Workation Day

Donnerstag, 01. Juni 2023

Mit Blick aufs Meer und der Sonne im Gesicht, lässt es sich für Michael heute deutlich leichter arbeiten, als anderorts. Eva ist mehr oder weniger den ganzen Vormittag verschwunden und spielt mit ihrer neuen schweizer Freundin, also Zeit für Hausarbeit und Faulenzen.

Am Nachmittag wollen wir in Nafplion bummeln gehen. Leider können wir Käte nicht wie gehofft einfach auf dem Platz stehen lassen und mit dem Taxi in die Stadt düsen. Große Hunde werden offensichtlich nicht befördert.

Tatsächlich haben wir am Vortag bereits den ein oder anderen Laden ausgemacht und schlendern gemütlich durch die Stadt. Ganz beeindruckt sind wir von den öffentlichen Trinkwassersäulen bei denen sowohl eine Flasche abgefüllt, als auch direkt getrunken werden, vor allem aber auch ein Napf für Hunde direkt befüllt werden kann.

Vor lauter anprobieren und schauen haben wir ganz die Zeit übersehen und plötzlich hängt uns allen der Magen in der Kniekehle. Die Restaurants scheinen aber in einer anderen Gegend zu sein und so treten wir den Heimweg an und peilen die Taverne 300 m vor unserem Platz an. Dort ist um 21 Uhr allerdings schon die Küche kalt und wir stehen hungrig da, also ab nach Tolo. Das Örtchen ist ein klassisches Touri-Dorf mit Badeschlappen- und Postkartenläden. Wir orientieren uns daran, wie gut besucht ein Restaurant ist und werden fündig. Das Restaurant wird von einer Griechin geführt, die uns sehr herzlich bedient, während ihr französischer Mann in der Küche steht, interessante Kombination. Die Schnecken, die Muscheln, das Knoblauch-Kotelette, die Spaghetti und das selbstgemachte Eis sind die Wucht. Als wir gegen elf als letzte Gäste den Heimweg antreten, sind wir gut genährt und happy.

61 Kurz vor dem Daumen

Wir brechen unsere Zelte wieder ab und fahren weiter Richtung des Daumens der Peloponnes. Die Küstenstraße schlängelt sich traumhaft am Meer entlang und nahezu bei jeder zweiten Kurve kommt ein Ohhh oder Ahhhh der Begeisterung beim Anblick der schönen Buchten. Die Strände sind zumeist menschenleer und um die zwei Stunden nach Nafplion zu verkürzen, legen wir einen kurzen Stopp ein und springen ins Meer.

Es ist gegen 14:30 Uhr als wir Nafplion erreichen, ein kleines, aber feines Städtchen, über dem eine große Burganlage thront. Angeblich die lebenswerteste Stadt des ganzen Landes, was wir auch auf den zweiten Blick nicht so ganz bestätigen können. Sicherlich schön, aber auch relativ viel Dreck im Vergleich zu manch anderem Städtchen. Die Läden schließen langsam, also nicht unbedingt ideal für eine Bummeltour. Nachdem Eva seit Wochen auf der Suche nach einer Flexileine für ihre Lotti ist, folgen wir google zu einem Laden für Hundebedarf und ab jetzt muss Eva´s Lotti an die Leine.

Luna hingegen kämpft sich bei der drückenden Hitze an ihrer normalen Leine zurück zu Käte, die auf einem riesigen Parkplatz in Hafennähe steht. Wir fahren eine Bucht weiter nach Tolo und suchen einen Campingplatz für die nächsten zwei Tage. Der erste liegt zu weit vom Meer, beim nächsten Platz muss man über die Straße um an den Strand zu gelangen, aber der Dritte im Bunde – Camping Kastraki – liegt etwas abseits des Örtchens, sozusagen eine Bucht weiter und wir finden ein schönes Plätzchen in der ersten Reihe.

Kaum aufgebaut findet Eva schon wieder Anschluss und ist verschwunden. So lassen wir den Nachmittag und Abend ins Land gehen, hauen ein Stück Fleisch auf den Grill und beschließen den Tag mit dem längst überfälligen Upload.

60 Hilft ja nichts

Dienstag, 30. Mai 2023

Morgens beim Einpacken hadern wir nochmals kurz, ob wir nicht noch länger bleiben wollen, aber es hilft ja nichts. Also wird fleißig gepackt, mal wieder scheint alles im Kofferraum mehr zu werden anstatt weniger und wir rollen wehmütig vom Simos Camping der Fähre entgegen. Die Verabschiedung ist herzlich und wehmütig, aber wir sind uns alle sicher – es wird ein Wiedersehen geben. Dass es nur bis zum Abend dauert, hätten wir allerdings nicht gedacht 😊

Während Tanja und Andreas noch bis November Zeit haben, ist unser dritter und damit letzter Monat so langsam angebrochen. Bis 07. Juni müssen wir in Thessaloniki sein, gefühlt von München bis nach Hamburg. Gerade jetzt setzt eine unglaubliche Entspannung ein und 150 km am Tag fühlen sich an wie eine kleine Weltreise. Uns wird klar, wir sollten langsam Strecke machen.

Wir wollen einen kleinen Teil des Daumens auf alle Fälle noch mitmachen, zumindest Nafplio und Epidaurus, stehen als Pflichtprogramm fest. Der Weg direkt durch die Berge, von der Westküste des 3 Fingers zu dessen Ostküste, zeigt uns Griechenland in einem ganz anderen Bild. Weg von den Orangenhainen in eine bergige Landschaft, die uns an das Alpenvorland erinnert. Alles blüht und die Triebe der vielen Nadelbäume leuchten in einem hellen grün. Als wir der Ostküste entgegenkurven tut sich bei Leonidi ein unglaublich schöner Blick aufs Meer auf.

An der Freistehbucht Fokiano Beach sind wir promt vorbeigefahren – wer denkt mitten in den Bergen auch an einen Abzweig ans Meer – und so bleibt uns nur der Weg runter direkt nach Leonidi. Der erst beste Campingplatz Semeli überzeugt uns und so haben Luna, Eva und ich am frühen Nachmittag noch ausreichend Zeit für den Strand und Michael kann sich endlich um das Campinggas unserer Außenküche kümmern. Trotz allem bleibt heute die Küche kalt und wir begeben uns auf die Suche nach einer kleinen Taverne, als ein Bild per Whats App uns erreicht. Unsere lieben Freunde stehen direkt auf dem Parkplatz neben dem Campingplatz und sind bereits in einer Taverne beim Essen – so klein ist die Welt😊

56 Lazy Days in Paradise

26.05. – 29.05.2023

Es kommt häufig vor, dass Eva Anschluss findet, weniger häufiger kommt es allerdings vor, dass wir uns auch mit den Eltern so richtig gut verstehen. Doch mit Andreas und Tanja ist es einfach völlig unkompliziert, es bleibt genügend Zeit und Freiraum für Familie aber auch ein Miteinander, das häufig philosophisch und sehr persönlich wird. So stellt sich nicht nur bei den Kindern eine gewisse Innigkeit ein, die das Miteinander sehr angenehm macht.

Wir lassen uns die nächsten Tage im Paradies auf Elafonissos mal so richtig gut gehen und uns treiben. Die Tage sind bestimmt vom Sonnen- und Meerbaden, gutem Essen und Trinken und viel ratschen. Zwar muss Michael mal nen Tag arbeiten, auch das Wetter spielt nicht immer ganz so mit wie wir es gerne hätten, aber in Summe ist es einfach tiefenentspannt.

Die Geburtstagsvorbereitungen für Evas 6ten Geburtstag laufen auf Hochtouren und Michael bäckt einen wunderbaren Zitronenkuchen auf unserem Omnia Campinggasbackofen mit einem traumhaften Zitronenguss, auch wenn die Backzeit leider doppelt so lange ist, wie vorgegeben.

Seit Wochen oder besser seit Monaten, fiebert Eva auf ihren Geburtstag hin und die Frage, ob es denn überhaupt Geschenke geben wir oder nicht, ist ganz zentral. Tanja und Freddy haben Happybirthday-Steine gemalt, die Girlande hängt am Vorabend und es wartete alles nur noch auf die kleine-große Jubilarin.

Der Tag von Evas 6ten Geburtstag geht ins Land, mit einem schönen Frühstück, zahlreichen Geschenken, viel Sonnenschein und selbstgemachter Pizza Margherita zum Abendessen. Der Tretroller und die Puppenfamilie haben voll ins Schwarze getroffen und Eva schläft mega happy ein. Wir lassen die Jahre nochmal etwas Revue passieren und sind fassungslos, wie schnell diese wunderbare Zeit mit unserer unglaublichen Maus vergangen ist – was für ein großartiges Glück!

Wir gönnen uns noch einen letzten Tag im Paradies. Am ganzen Platz finden immer mehr Vorbereitungen für die Saison statt und als jeder Sonnenschirm nicht nur eine Sonnenliege bekommt, sondern auch noch die Speisekarte, merken wir alle, dass es langsam Zeit wird Tschüss zu sagen.

55 Paradise Time

Donnerstag, 25. Mai 2023

Wenn Du so einen Traumstrand so zu sagen vor der Türe hast, bleibt dir eigentlich nichts anderes, als den Tag dort zu verbringen. Das Wasser geht seicht rein und Eva, Luna und ich haben bereits den Morgenspaziergang für ein erstes Bad genützt. Nach dem Frühstück geht’s dann los, mit Sonnensegel und Schwimmkram bewaffnet. Auch hier ist der Strand noch relativ leer und man wundert sich immer wieder, was denn die ganzen Camper so treiben, denn am Strand sind nur wenige. So kugeln wir uns ins Wasser und freuen uns des Lebens. Michael wird eingebuddelt, Sand-Eis gemacht und wir wechseln von der Sonne in den Schatten und zurück.

Als Andreas, Tanja und Freddy ankommen ist die Wiedersehensfreude groß und die beiden kurven sofort wieder gemeinsam über den Platz, während wir uns erst einmal einen Begrüßungscocktail gönnen. Freddy hat mittlerweile ein leichteres Radl bekommen und als Eva genervt ist von dem Gerumpel seiner Stützräder, wird sofort abmontiert obwohl er sich die Tage zuvor dagegen sträubte. Und dann geht’s los, die erste richtige Fahrradfahrt 😊

Nachdem wir zuvor wochenlang versucht haben, einen neuen Gasschlauch und -anschluss für Außenküche zu bekommen, geht beim Grillversuch der Würstel prompt der Drehknopf kaputt und Michaels Stimmung ist auf dem Tiefpunkt. Selbstverständlich gibt es hier auf der Insel natürlich keinerlei Ersatz und das große Kochen fällt die nächsten Tage flach.

So gibt’s unsere Schweinekottelets vom Nachbargrill und der Frust wird kurzerhand ertränkt, während die Kinder noch im Dunkeln mit Stirnlampen ihre Kreise drehen.

54 Elafonissos wir kommen

Mittwoch, 24. März 2023

Nach dem Aufwachen machen wir uns auf nach Elafonissos, der kleinen Insel am ende des dritten Fingers der Peloponnes. Vor vielen Jahren, auf unserer Motorrad Tour durch die Peoloponnes saß ich hier tagelang mit zugeschwollenem Auge, nachdem mich mit offenem Visier eine Biene ins Jochbein gestochen hatte. Selbst mit einem Auge konnte ich diese unglaubliche Bucht mit dem türkisfarbenen Wasser kaum glauben und wollte unbedingt nochmal hin.

Von Monemvasia aus führte uns das Navi eine kleine Bergstraße hoch in die Berge. Entgegenkommen hätte uns mal wieder nichts und niemand dürfen und in jeder der vielen Serpentinen mussten wir erst einmal hupen, um auch sicher zu gehen, dass mögliche Berggegner gewarnt werden. Nach kaum einer Stunde gabs noch ein frisches Brot, Baklava und Frapé vom Bäcker und dann standen wir auch schon am Fähranleger. Bereits hier war das Wasser kristallklar, man konnte kleine Fischchen schwimmen sehen und der Sand war fast weiß.

Nach einer halben Stunde kam unsere Fähre, mit der wir in 20 Minuten auf die kleine Insel übersetzten. Die Vorfreude stieg, allein das Arbeitsamt machte mich etwas nervös. Heute Morgen hatte ich eine SMS bekommen, eine Terminerinnerung für meinen morgigen Termin in Präsenz um 10:15 Uhr. Schwierig!

Schon von der Ferne, leuchtete die kleine Kirche mit ihrem blauen Dach ganz wunderbar in der Bucht und flankierte den kleinen Ort, an dessen Hafenmole sich viele kleine Läden, Tavernen und Cafés entlang ziehen. Das letze mal trockneten hier vor den Fischerbötchen die Pulpi an langen Leinen. Wir parken Käte und schlendern gemütlich durch den kleinen Ort, wobei zwei goldige Sommerkleider für Eva und ein Armreif für Michael rauskommen. Gestern hatte die ganze Insel kein Wasser, heute ist der Strom weg – Inselleben eben, erklärt uns die Boutique Besitzerin. Nur blöde, dass wir nun unser letztes Bargeld ausgegeben haben, denn mit Karte können wir nicht bezahlen.

Gott sei Dank ist von dem Stromausfall nicht der ganze Ort betroffen und so können wir wenigstens am Geldautomat nach reichlich Wartezeit Bargeld ziehen, um uns noch einen Frappé zu gönnen.

Als wir den Simos Beach erreichen, ist deutlich mehr Platz als wir erwartet hatten und wir finden ein schönes Plätzchen. Der nächste Weg führt uns direkt an den Strand und tatsächlich – Elafonissos hat nichts von seiner Schönheit verloren. Die Bucht liegt mit türkisklarem Wasser und weißem Strand vor uns, als wir durch die Dünen zum Strand kommen. Unglaublich!

Mit Spaghetti geht der Tag zu Ende und wir sind alle glücklich hier sein zu dürfen.

53 Wir allein – unfassbar!

Dienstag, 23. Mai 2023

Die Nacht war ruhig, außer unserer Tochter. Um unnötige Tamtam zu vermeiden, haben wir Eva einfach in unser Bett gelegt, in dem sie auch nach 2 Minuten sofort weg war. Die vielen Tage intensives Spielen haben Spuren hinterlassen. Dementsprechend hat sie sich die ganze Nacht hin und her geschmissen und wir hatte entweder einen Arm, oder ein Bein im Gesicht oder sonst wo. Unser einsamer Fliegenstrand weckt uns mit strahlend blauem Himmel und den Fliegen vom Vortag. Nach einem Stück Zitronenkuchen und einem Kaffee geht’s rein ins Meer. So vergammeln wir den Vormittag und können es schlichtweg nicht fassen, dass sich außer uns und unseren Fliegen keine Menschenseele hierher verirrt.

Doch mittags zieht es langsam zu und ohne Sonne wird es mit dem Wind wieder frisch. Wir beschließen die Zelte abzubrechen und uns aufzumachen Richtung Monemvasia. Der kleine Ort, der sich an den Felsen schmiegt, ist vom Meer her kaum zu sehen und war schon vor vielen Jahren eine Reise wert.

Wir fahren quer durch Lakonien (danke google) zur Ostküste und als wir gegen 16 Uhr auf dem Stellplatz vor Monemvasia ankommen ist klar, dass der Stellplatz nur zum schlafen geht, aber nicht um hier gemütlich mit Kind und Hund den Nachmittag zu verbringen. So wird die geplante Besichtigung von Monemvasia von morgen auf heute vorverlegt. Kurzerhand überqueren wir mit Käte den Damm, finden einen Parkplatz und gehen dann mit Luna, die sich die Straße unterhalb des großen Felsens hochquält, Richtung Eingang. „Bucklige Gassen, byzantinische Kirchen und venezianischen Villen auf einem riesigen Felsen im Meer“ so wird Monemvasia sehr treffend beschrieben. Wir bummeln durch goldige Läden und Eva bekommt das teuerste Eis unseres Lebens bei einer Kugel für 3,40 €, aber rentieren tut sich das Örtchen auf alle Fälle, denn allein der Ausblick entschädigt für die Eiskosten.

Auf ein Abendessen verzichten wir bei den Preisen und treten stattdessen den Rückweg an. Die Stimmung wird langsam grenzwertig, zu viel Erlebnisse in zu kurzer Zeit und ein Kind, dass den ganzen Tag trotz zahlreicher Angebote mal wieder zu wenig gegessen hat, bieten reichlich Zündstoff.

Kurz hinter Monemvasia finden wir eine kleine Taverne, nicht der Burner, aber o.k. Drei Kurven nach unserer Taverne entdecken wir im letzten Abendlicht noch einen Strand, an dem wir halbwegs stehen können. Eva ist mega platt und ich hab noch digitale Aufsichtsratssitzung, dann wird’s Zeit für´s Bett.