06 Auf nach Montenegro

Freitag, 07.April 2023: Montenegro wir kommen

Wir verlassen unsere Traumbucht nach einer ausgiebigen Kuscheleinheit im Bus und einem kleinen Stück Zitronenkuchen am Strand, in der Hoffnung noch das ein oder andere magische Plätzchen auf unserer Reise zu finden. Käte bringt uns Berg auf und ab auf der Küstenstraße Richtung Dubrovnik entgegen. Immer wieder eröffnet sich uns ein Blick aufs Meer, bei dem einem hören und sehen vergeht. Traumhafte kleine Buchten, kristallklares Wasser – Urlauberherz was willst Du mehr?

Wir lassen Dubrovnik unter uns liegen, nicht ohne einen Blick auf diese wahnsinnig schöne Altstadt zu erhaschen. Sicherlich zu gegebener Zeit mal eine separate Reise wert, zum Bummeln und durch die Gassen der Altstadt zu strawanzen.

Der Grenzübergang zu Montenegro erwartet uns mit einem kleinen Stau. Die Pässe und sogar der Fahrzeugschein werden kontrolliert und der erste Stempel kommt in unsere jungfräulichen Pässe – EU adieu.

Der erste Campingplatz, den wir ansteuern wollen, liegt kurz hinter der Grenze. Ziel ist es für 2-3 Tage zu verweilen, damit der Osterhase uns auch sicher findet. Kurz hinter Herceg Novi im kleinen Städtchen Bijela liegt der Campingplatz Zlokovic. Wir werden freundlich empfangen, aber schnell ist klar, das ist hier nichts für uns. Direkt an der Strandpromenade gelegen, an der v.a. die Senioren ihre Runden drehen, hat das Örtchen und der Platz sicherlich für manche Urlauber Charme, aber für Luna keinen Platz für ihr Geschäft. Uns gegenüber steht ein kleiner Mazda mit zwei Japanern, die Ersatzreifen dabei, scheinen sie den ganzen weg bis hierher gefahren zu sein – Respekt, in dem Auto hätte nicht mal einer von uns Platz!

Nachdem alles aufgebaut war, beschließen wir morgen wieder weiterzuziehen. Die Route ins Landesinnere wird erst einmal nach hinten verlegt, denn die Temperaturen sind uns im Hinterland immer noch zu kühl.

Eva gibt noch ein Ständchen der Eiskönigin voller Innbrunst auf der Promenade bevor die Nürnberger Rostbratwürstel für gute Abendstimmung sorgen. Mal sehen, wo es uns an der Küste weiter treibt? Auf jeden Fall geht es ab Morgen >> hier << weiter.

05 Unverhoffter Zwischenstopp

Donnerstag, 06 April 2023:

Die Nacht ist gut und ruhig. Nach einem kurzen Zitronenkuchen, der leider langsam zur neige geht, machen wir uns auf den Weg Richtung Montenegro. Eigentlich wollten wir uns Split und Dubrovnik genauer anschauen, aber nachdem es in beiden Städten keinen Stellplatz für eine Nacht gibt und außerhalb stehen keinen Sinn macht, da Luna nicht in öffentlichen Bussen fahren darf beschließen wir keine Zeit mehr zu „verplempern“ und uns in unsere Zielländer aufzumachen.

Kilometer um Kilometer rauschen wir auf der Autobahn dahin und außer Felsen gibt es wenig Aufregendes zu sehen. Aber irgendwo muss es doch sein – das Meer, vielleicht hinter dem nächsten Berg, der nächsten Kurve,… und dann ist es da, endlich!

Wir biegen um eine Kurve und plötzlich wird der Blick frei, auf das nasse Blau. Es ist mittlerweile strahlend blauer Himmel und wir fahren von der Autobahn ab, vorbei an unzähligen Ständen mit Orangen, Mandarinen und Zitronen. Als die Schnellstraße endet, erspähen wir rechts unten eine kleine türkis-blaue Bucht und anstatt unserer eingegebenen Route lassen wir uns verführen und biegen nach unten ab.

Was für ein Traum – wir parken, Eva zieht ihre Schuhe aus und wir rennen los, Luna ist schon im Wasser! Angekommen 😊

04 Auf den Spuren Winnetou´s

Mittwoch, 05.04.2023:

Pünktlich um 8:00 Uhr kräht unsere kleine Henne. Also alles fertig gemacht und aufgemacht – auf den Spuren von Winnetou und Old Shatterhand. Nur 5 km entfernt von unserem Stellplatz „The Baer“ ist Eingang Nr. 1 der Plitvicer Seen. Schon bei der Anfahrt wird der Blick frei auf den unglaublich schönen Fluss, der sich gemächlich nach unten windet. Wir haben Glück und bekommen den special price für gerade mal 10 € / Erwachsener. Über unzählige Stege und kleine Wege geht es entlang an wunderschönen Fluss-Becken, an Stromschnellen und Wasserfällen. Und tatsächlich meint es Petrus gut mit uns – der Himmel reißt auf und die Sonne kommt durch. Das Fotografenherz schlägt höher, was wären das nur für Bilder bei schlechtem Wetter geworden, nicht auszudenken!

Luna quält sich die teilweise rutschigen Planken nach oben, hält aber tapfer durch. Zwar ist der Wind immer noch schneidend kalt, aber nachdem wir die unzähligen Gruppen an Japanern, Chinesen und kroatischen Schulkindern vorbei ziehen haben lassen, genießen wir den Park in vollen Zügen.

Als wir gegen 15:00 Uhr mit dem Bähnle die Rückfahrt zum Eingang 1 antreten, beschließen wir auf eine weitere Nacht beim Campingplatz „Bären“ zu verzichten, unsere 7-Sachen zu packen und uns auf den Weg Richtung Montenegro zu machen.

Die Landschaft, die vor uns liegt, besteht aus Steppe und extremer Weite, so dass wir uns die Büffelherden aus den Karl May Romanen sehr gut vorstellen können (Obwohl Büffel und Winnetou ja in Amerika gespielt haben). Auf dem Weg Richtung Zadar biegen wir einmal links ab zum großen Winnetou Canyon. Kaum zu glauben, dass „in the middle of nowhere“ sich plötzlich so ein gigantisches Naturspektakel eröffnet. Traumhaft!

So langsam knurrt uns der Magen, aber das nächstgelegene Örtchen ist völlig ausgestorben und weit und breit ist kein Restaurant zu sehen. Eva hält tapfer durch, bis wir kurz vor Zadar in eine urige Fleisch-lastige Kneipe einfallen und Michael endlich seine Cevapcici bekommt. Eva zum Essen zu müde, nuckelt an ihren Pommes und dem Schnitzel und fällt danach nur noch tot müde in ihren Kindersitz. Wir beschließen wieder park4night heran zu ziehen und schlafen in der totalen Pampa, irgendwo bei einer vermeintlichen Burgruine, die wir weder nachts noch am frühen morgen wirklich zu sehen bekommen.

Am nächsten morgen steht ein kleines Auto hinter uns aus dem 4 Tschechen krabbeln, da geht es uns doch ganz wunderbar mit unserer 6 Meter Länge in unserer kuscheligen Käte mit Standheizung 😊

03 Von Ljubljana nach Kroatien

Dienstag, 04. April 2023:

Der eisige Wind bläst uns bei strahlendem Sonnenschein aus der Stadt. Vorfreude macht sich breit, das Abendteuer geht weiter. Wir haben kurz vor unserer Abfahrt zu Hause die Route umgeschmissen und anstatt über Sarajevo und dann in den Norden von Montenegro, fahren wir jetzt über Zagreb und weiter Richtung Split und Dubrovnik. So wollen wir dem Wetter noch etwas Zeit geben, die Temperaturen hochzufahren und endlich Frühling einkehren zu lassen.

Bevor es aber auf die Autobahn geht, muss Käte noch was in den Bauch bekommen. Die Preise an der Tankstelle lassen das Camper-Herz höherschlagen. 1,44€ der Liter Diesel – da wird der Tank bis an den obersten Rand gefüllt.

Während Käte dem Wind trotzt, zieht die Landschaft an uns vorbei. Das doch sehr sauber wirkende Slowenien, mit grünen Hügeln und kleinen Örtchen erinnert uns an zu Hause. Nach nur zwei Stunden ist das Sitzfleisch von Eva nicht mehr vorhanden und ein längerer Stopp für unsere zwei- und vierbeinige Maus muss sein, damit die Fahrt – begleitet von Bibi Blockberg danach etwas entspannter wird.

Wir passieren Grenzübergang Nummer 3 und so langsam verändert sich die Landschaft. Nicht nur das Wetter wird grauer, auch die Häuser schauen trist aus und manche Orte wirken verlassen und verfallen. Im Vorbeifahren mit vollem Tank stellen wir auch fest, dass wir in Slowenien etwas weniger in den Tank hätten füllen sollen. Hier in Kroatien sind die Preise noch einmal 10 Cent pro Liter günstiger.

Kurz vor Zagreb führt uns unser Weg Richtung Nationalpark Plitvicer Seen. Wir wollen uns morgen auf die Spuren von Winnetou und Old Shatterhand machen. Doch Petrus und die Jahreszeit scheinen uns einen kleinen Strich durch die Rechnung zu machen. Bei gerade mal 2 Grad rollen wir auf einen günstigen Campingplatz. Zwar kann man über 20 € / Nacht mit Strom und heißer Dusche nicht meckern, aber 20 Grad wären uns tatsächlich deutlich lieber. Der Wunsch nach Sonne und Meer hat dafür gesorgt, dass wir in unserem Übermut wenig Wintersachen an Bord haben und so tragen wir 3 Jacken übereinander und die Regenklamotten oben drüber, um uns irgendwie gegen den eisigen Wind und die fiesen Temperaturen zu schützen. Mea Culpa!

02 Ljubljana

Montag, 03. April 2023:

Nachdem unsere vierbeinige Maus wohl vor lauter Aufregung und Angst, dass sie nicht mit darf in der Nacht ordentlich Dünnpfiff bekommen hat, war die erste Nacht eher kurz und um 8:00 Uhr komplett vorbei, als Eva fröhlich zu singen begann. Unser Platz hat sich mittlerweile rund um unseren Bus mit Autos gefüllt und mittendrin – wir mit unserem Bus. Also fertig gemacht, einen leckeren Zitronenkuchen aus der Heimat genossen und auf, die Hauptstadt von Slowenien zu erkunden. Ljubljana begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein, aber schneidend kaltem Wind.

Gemütlich schlendern wir in die Stadt und spätestens als wir in der Altstadt gelandet sind, hat Ljubljana unser Herz erobert. Eigentlich wissen wir, außer ein wenig von Dr. Google, kaum etwas von dieser tollen Stadt. Zwar wurde sie uns als Stopp dringend empfohlen, doch so schön hatten wir sie uns nicht vorgestellt. Der Fluss schlängelt sich durch die Stadt, gesäumt von unzähligen Cafés und Restaurants. Die Passanten sind auffällig lässig gekleidet, in der Regel sehr freundlich und gar nicht auszumalen, wie hier im Sommer flaniert wird, wenn einem nicht mehr der Wind um die Ohren pfeift.

Auf dem Markt gönnen wir uns einen kleinen Snack und Eva verliert ihren zweiten Schneidezahn. Luna hält unsere Stadttour tapfer durch und schlendert mit uns über die berühmte Drachenbrücke und vorbei an anderen Sehenswürdigkeiten. Klar ist auch ein Spritz für uns und ein Eis für Eva fällig, während wir nach Sonne lechzen und dem kalten Wind, der von den verschneiten Bergen runter pfeift, trotzen. Bei unserer Schiffchenfahrt wird Lunas Geduld ordentlich auf die Probe gestellt, die wohl lieber im als auf dem Fluss unterwegs gewesen wäre. Dafür darf sie endlich im Tivolipark springen und toben, macht ihre Purzelbäume auf der Decke – und so kommen alle in dieser tollen Stadt auf ihre Kosten.  Zurück beim Bus ist es für einen kurzen Moment Windstill, während Eva mit Vollgas über den nun leeren Parkplatz radelt, trinken wir Kaffee, genießen die Sonne und fangen an zu schreiben. Auf die Frage von Eva „Könnt ihr euch vorstellen, dass wir jetzt 3 Monate unterwegs sind?“ schauen wir immer noch ungläubig. Der Wind frischt auf, zwei Pizzen aus der Pizzeria am Rande unseres Platzes stopfen die hungrigen Bäuche. Die Preise sind wie in good old Germany, aber zum Sparen fangen wir dann eben morgen oder übermorgen an😊

01 Von Augsburg nach Ljubljana

Sonntag, 02. April 2023:

3 Monate liegen vor uns und mit einem Tag Verspätung machen wir uns auf den Weg, der ja bekanntlich das Ziel ist. Unsere liebe Käte ist vollbepackt und wird für die nächsten Wochen unser Zuhause sein. Ein durchaus komisches Gefühl, die Haustüre abzuschließen und einzusteigen. So lange darauf gehofft und dann ist der Tag endlich da, unfucking fassbar!

Um 15:08 Uhr rollen wir bei Regen vom Hof, der uns fast die ganze erste Etappe begleiten wird. Es ist nass, kalt und ekelig und als wir das Ortsschild Augsburg hinter uns lassen und der Hula-Hai fröhlich vor sich hin wippt, fühlt es sich langsam realer an, glauben können wir es allerdings immer noch nicht.

Die Stimmung an Bord ist gut, allerdings merken wir, dass die letzten Wochen an uns gezehrt haben, dass wir müde und kaputt sind. Unser Weg führt uns an München vorbei Richtung Österreich. Da nach geraumer Zeit Eva langweilig ist und das Wasser seinen Weg sucht, weihen wir nacheinander unsere neue Trockentrenntoilette ein. Ein Camper Highlight – selbst eingebaut und ohne jegliche Chemie macht sie uns auf unserer Reise autark von irgendwelchen Stellplätzen. Unsere Stopps und kleinen Gassi Runden sorgen aber auch dafür, dass wir unser erstes Ziel Ljubljana erst gegen 22:39 Uhr erreichen. Eva ist vor lauter Aufregung völlig fertig bereits tief und fest eingeschlafen als wir auf unseren Parkplatz rollen. Der App Park4Night sei Dank, ein entspannter Platz, nur 2 km vom Zentrum entfernt.

Alle Schotten dicht, den ersten Spritz geköpft und dann ab in die Koje – schön schnuckelig in unserem mobilen zu Hause!