Ein Stück bewegen Michael und ich uns auf alten Pfaden unserer Motorradreisen nach Griechenland und wollen nach der positiven Erfahrung bei Eleni auch den Platz der „bloody Turkey“ anfahren. Hier zeterte damals ein altes, kleines, schwarz gekleidetes Weibchen permanent schwimpfend am Campingplatz herum und erinnerte an die „bloody Turk“ aus dem Film my big fat greek wedding. Der Platz liegt am ersten Finger der Peloponnes, wo wir auch endlich auf etwas konstanteres Wetter hoffen.


Mit dickem Kopf wachen wir auf, gönnen unserer Maus noch ein Stündchen länger und fangen an, unsere Habseligkeiten einzupacken. Unsere Nachbarn, die noch bis November das süße Nichtstun genießen dürfen, brechen auch heute auf. Am Mittag rollen wir vom Santa Maura Campingplatz, der die 30 € nicht wert ist und nach langem Hin und Her wollen wir keinen Zwischenstopp mehr einlegen, denn die Hälfte der Zeit ist bereits um und auf dem Rückweg wollen wir auch an manchen Orten länger bleiben.
In der Inselhauptstadt Lefkada will Michael endlich zu einem Barber, denn so ein Bart und die Haare wollen ja auch mal gestutzt werden. Beim Weg in den Ort werden wir von drei großen Straßenhunden mit lautem Gebell gestellt, denen Michael mit Luna an der Leine gleich dominant entgegentritt und die sich dann Gott sei Dank verzupfen.
So viel Glück hatten unsere Nachbarn leider nicht, denn ihr Königspudel Marley wird prompt in die Hinterläufe gebissen und muss erst einmal beim örtlichen Veterinär verarztet werden. Gute Besserung Marley!
In den kleinen Gassen zu bummeln und ein wenig zu shoppen, tut auch mal gut und so findet das ein oder andere Andenken noch ein Plätzchen in unserem Bus. Mit dem Haar- und Bartschnitt wird’s leider nichts, dafür wär ein Termin nötig gewesen.
Nach einem lang ersehnten Pitta Gyros muss Käte ran und wir gehen die 3 Stunden zu unserem nächsten Plätzchen in Kastro Killinis an.

Nach einer erneuten Überfahrt über die Drehbrücke, führt uns der Weg durch eine hügelige Landschaft Richtung Autobahn nach Patras. Einmal ohne Schlaglöcher zügig dahin zu brausen hatten ir lange nicht mehr, aber das hat mit 20 € auch seinen Preis. Dazu kommt noch die berühmte und wirklich sehr beeindruckende Charilaos-Trikoups-Brücke mit 20 Euro, die auf 2,5 Kilometerlange die Peloponnes mit dem Festland verbindet.
Wir lassen Patras rechts liegen und die Straße führt uns vorbei an unzähligen Gewächshäusern, in denen Erdbeeren angebaut werden. Als wir zum Einkaufen in ein Örtchen abbiegen, fallen uns unglaublich viele Menschen auf, die nicht griechischer Abstammung waren. Erntehelfer oder Flüchtlinge aus Afghanistan – wir wissen es nicht.
Kurz vor unserem Ziel, dem Camping Melissa – versorgen wir uns beim Metzger mit dem nötigsten und der Gemüsehändler erzählt mir, dass er in seinem ganzen Leben noch nie so einen kalten April und Mai erlebt hat, während die Meteorologen den Griechen einen Sommer mit über 50 Grad vorhersagen, na Prost Mahlzeit!
Am Ziel angekommen finden wir ein Plätzchen in der ersten Reihe mit direktem Blick auf den wunderschönen feinen Sandstrand. Nach einem kurzen Abendessen, in dem klar wird dass Eva definitiv zu wenig Schlaf abbekommen hat, bringen wir unser entnervtes Kind ins Bett, strecken die Füße in kalten Sand und kommen an.
